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7. November 2005 Jan Brill
Luftrecht: Fliegen ohne Flugleiter
Sicherheitsrisiko wegen mangelnder Eigenverantwortung
Es liest sich wie ein Nachdruck aus Pilot und Flugzeug, was uns das von der BfU in der vergangenen Woche auf den Redaktionstisch flatterte. In einer bereits im April 2005 anlässlich der AERO erschienenen Sonderausgabe der Flugsicherheitsinformation beschäftigt sich die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung mit der Praxis an unkontrollierten Flugplätzen in Deutschland. Ergebnis: Die BfU unterstützt in vollem Umfange den von Pilot und Flugzeug schon seit Jahrzehnten vertretenen Standpunkt, dass die mangelnde Eigenverantwortung zahlreicher Piloten in Verbindung mit der durch viele Infostellen ausgeübten Praxis nicht mehr und nicht weniger ist als ein Sicherheitsrisiko.
Sicherheitsmitteilung der BfU | Die BfU Schreibt: "Verantwortungsbewusste Piloten blockieren niemals die INFO-Frequenz mit dem völlig unsinnigen Erbitten von Freigaben. Auch ist z.B. eine Bitte um Landeinformation dann überflüssig, wenn die gewünschte Auskunft durch rechtzeitiges Mithören während des Anfluges auf den Platz längst bekannt ist." und weiter: "Unnötige Störungen des Verkehrsflusses produziert, wer am Rollhalt umständlich erst Freigaben zum Aufrollen oder Start erbittet. Ist der Abstand zum nächsten anfliegenden Flugzeug eindeutig ausreichend, muss logisch gehandelt (sprich: zügig gestartet) werden. Kein anderer als der Pilot selbst ist es, der die Entscheidung zum Start trifft, sie umsetzt und kurz zuvor auf der Info-Frequenz mitteilt"
Das liest sich wie einer beliebigen Ausgabe von Pilot und Flugzeug entnommen. Diese Sicherheitsmitteilung der BfU spricht uns derart aus der Seele, dass wir erst die Echtheit überprüfen mussten, denn die Mitteilung ist nicht nummeriert und findet sich auf den Seiten der BfU nicht zum Download. "Das war eine Sondermitteilung anlässlich der AERO in Friedrichshafen" erklärt Bodo Sboralski von der BfU im Gespräch mit Pilot und Flugzeug: "Inhaltlich stehen wir vollumfänglich hinter diesem Rundschreiben."
Gut so - sagt die Redaktion von Pilot und Flugzeug. Die vollständige Mitteilung findet sich hier zum Download. Wir hoffen auf weitere und zügige Verbreitung dieses Bulletins.
Nur ein kleiner Schritt zu Fliegen ohne Flugleiter
Und übrigens: Führt man die Feststellungen der BfU gedanklich auch nur noch einen kleinen Schritt weiter, kommt man sehr bald zu der Erkenntnis, dass - wenn alle Piloten ihren Luftrechtlichen Pflichten im Platzverkehr nachkommen - in verkehrsschwachen Zeiten (und auch sonst) auf eine besetzte Info-Stelle und auf einen Flugleiter ganz verzichtet werden kann. Das Sicherheitsrisiko der mangelnden Eingenverantwortung hätte man dann jedenfalls im Griff. International ist das üblich. Und wer weis: vielleicht kommt dank Kostendruck und schlichter Einsicht in Deutschland vielleicht doch flächig das, was in Dänemark, Frankreich, Schweden und dem Rest der Welt selbstverständlich ist: Fliegen ohne Flugleiter.
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Hallo Herr Brill,
zu verkehrsschwachen Zeiten sehe ich kein Problem in der bei uns (leider) üblichen Praxis des "Flugleitens".Die Kommunikation erfolgt ja eh nur zwischen einem Flugzeug und der Infostelle. Das Problem sind doch gerade die verkehrsstarken Zeiten.Der schöne Oktober hat gezeigt,wo der Schuh drückt.In der letzten Oktoberwoche war ich 4 Tage am Stück mit dem Flugzeug unterwegs und bin stets ca. 30 min. vor Platzschliessung zur Landung zurückgekehrt.Das schöne Wetter nutzten auch viele andere Piloten sowie eine ansässige und professsionelle PPL- und UL-Flugschule mit durchgehendem Platzrundenverkehr.Die Platzrunde gegen die tiefstehende Sonne und viel Verkehr ist nicht zu unterschätzen.Zum Glück ist die Schule professionell genug,um den anfliegenden Maschinen durch konsequentes Melden der Position schon frühzeitig eine Orientierung zu ermöglichen.Da man sich dann natürlich ebenfalls im jeweiligen Platzrundenabschnitt meldet,insbesondere bei Flugzeugen so unterschiedlicher Geschwindigkeitsprofile wie UL und schnelle Ein-Mot., wird leider immer jäh unterbrochen durch fortwährendes Ansagen von Windgeschwindigkeit und Richtung seitens der Infostelle.
Das kann und darf nicht länger die Praxis sein in Deutschland.Ich hoffe sehr,dass diese Sicherheitsmitteilung auch mal auf den Seiten des DAEC auftauchen wird.
Gruss B.Juhrig
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Es ist mehr wie wünschenswert, dem Prinzip "Eigenverantwortung" einen angemessenen Platz einzuräumen. Dies wäre der Sicherheit zuträglich und kann helfen massiv Kosten zu sparen, indem die Position des "Flugleiters" auf den allermeisten Flugplätzen schlicht entfallen könnte. Der nächste konsequente Schritt wäre dann, die Betriebszeiten der Flugplätze nicht mehr zu beschränken - was die Einnahmebasis verbreiteren würde.
In vielen anderen Ländern ist dies so selbstverständlich, dass man da gar nicht drüber redet. Es wird allerhöchste Eisenbahn, dass bei uns eine vergleichbare Entwicklung eintritt.
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Hallo,
das ein Erweitern der Öffnungszeiten bis zum kompletten 24-Std-Betrieb wünschenswert wäre ist das eine!
Aber wie naiv, entschuldigen Sie den Ausdruck, muss man denn als aktiver Pilot und Luftfahrt-Fan denn eigentlich sein, um sich so etwas in einer von der Auto-Lobby und Fluglärm-Gegner "geführten" Republik zu wünschen?
50.000.000 Auto-Lobbyisten, zu denen auch die Fluglärm-Gegner zählen, gegen den sogenannten "elitären, reichen Kreis" von gerade mal 50000 Piloten (inkl. Berufsflugzeugführer). Man macht hier keinen Unterschied! Frei nach dem Motto: "Alles reiche Schnösel, was müssen die da rumfliegen!?"
In einer Neidgesellschaft, wo ein Luftfahrzeug maximal zum Flug nach Mallorca oder zur Rettung von Menschen erwünscht ist -und im letzteren Fall gibt es auch schon gegenteilige Meinungen, denen die Ruhe wichtiger ist- und ansonsten vor allem die Privatpiloten nur Lärm machen "und in deren Augen nur sinnlos durch die Gegend fliegen" sowie die Wochenendruhe stören, darf man von liberaleren Betriebszeiten etc. weiterhin kräftig träumen. Wirklichkeit werden sie nie...
Traurig aber wahr und Alltag in Deutschland!
Grüße, TS
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Dabei verursacht ein Bundesligaspiel mehr Lärm und Energierverbrauch als wir das ganze Wochenende an Lärm erzeugen bzw. Sprit verfliegen. Da regt sich auch keiner auf, wenn 20.000 Autos zum Bundesligaspiel wollen. dawürde asuch keiner klagen, wenn er in der Nähe eines Stations gebaut hat, um mehr Ruhe zu bekommen. Das wird sogar vom Staat unterstützt. Brot und Spiele braucht das Volk. Das haben bereits die alten Römer gesagt. Von einfach nur darumfliegen war nicht die Rede.
Wir sind nunmal eine Minderheit, damit müssen wir leben. Da fällt mir immer wieder das Müncher Biergartenurteil ein. Da hatte ein zugezogener gegen einen Biergarten geklagt und erstmal Recht bekommen. Soweit sind wir schon...
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